Potentialuntersuchung im Kfz-Versicherungsmarkt
Jeder vierte (26%) der rund 40 Millionen Kfz-Versicherungsnehmer kennt Telematik-Tarife zumindest ein wenig und jeder zehnte hat ein großes Interesse an einer individuellen Tarifierung seines Fahrverhaltens. Zu diesen Interessenten zählen häufiger junge Männer bis 25 Jahre, die zum Jahreswechsel auch eine höhere Vergleichs- und Wechselaktivität aufweisen. Rund drei Prozent aller Kfz-Versicherungsnehmer haben bereits Erfahrungen mit Telematik-Tarifen gemacht oder besitzen aktuell einen solchen Tarif. Bei einer spontanen Abfrage zur Bekanntheit von Telematik-Tarif-Anbietern zählen die Allianz, CosmosDirekt, Friday, HUK-COBURG, HUK24 und VHV (in alphabetischer Reihenfolge) zu den sechs bekanntesten Gesellschaften.
Dies sind die Ergebnisse der Sirius Campus Marktuntersuchung „Telematik-Kfz-Versicherungsangebote im Jahresendgeschäft 2019“ mit einer repräsentativen Online-Befragung von 2.000 Kfz-Versicherungsnehmern im Zeitraum vom 2. bis zum 13. Dez. 2019.
Abschlussmotivation bietet attraktiven Einstieg in neue Kunden-Marke-Beziehung
Neben dem Sparpotenzial erzeugen die Themen Fairness und Digitalisierung die größte Aufmerksamkeit unter den Telematik-Interessenten. Die mögliche Beitragsersparnis wird zwar von fast allen Interessierten (81%) als Vorteil genannt, aber viele denken dabei an eine faire Tarifierung für sicheres Fahrverhalten anstelle der starren Schadenfreiheitsklassen. So wird bereits die Hälfte der Interessierten bei einem Ersparnispotenzial von 100 Euro bzw. 20 Prozent des Regeltarifes auf einen Telematik-Tarif aufmerksam.
Die digitale Datenerfassung polarisiert den Markt jedoch. Mehr als die Hälfte (58%) der Interessierten empfinden die Rückmeldungen zum eigenen Fahrstil über eine App als einen besonderen Vorteil. Aber das Misstrauen gegenüber dem tatsächlichen Sparpotenzial aufgrund von Messfehlern sowie Bedenken wegen des Datenschutzes und der genutzten Technik sind häufig geäußerte Nachteile. „Junge Kunden mit einem starken Wunsch nach Fairness sowie Offenheit für eine digitale Begleitung können langfristig sehr attraktive Kunden werden. Sie haben ein hohes Abschlusspotenzial und lassen sich durch die häufigen und individuellen Interaktionen über die Telematik-App wesentlich stärker an die Marke binden als mit den herkömmlichen Papierverträgen,“ erläutert Dr. Oliver Gaedeke, Gründer und Geschäftsführer von Sirius Campus.
Entscheidungsprozess mit Behavioral Economics Ansatz unterstützen
Die Potenzialuntersuchung macht ferner deutlich, dass sich der Anbahnungs- und Entscheidungsprozess durch bestimmte Gestaltungsmaßnahmen optimieren lässt. Um Interessenten mit den vielen neuen Produktfeatures nicht zu überfordern, ist eine gezielte Auswahl des Tarifnamens sowie ein einfaches und faires Rückerstattungssystem besonders förderlich. Tatsächlich bietet sich für serviceorientierte Interessenten sogar ein Abschlusspotenzial für einen attraktiven Schadenservice und Schutzbrief. „Gerade bei diesem neuen Produkt mit relativ unbekannter Technik müssen einige Grundregeln der Entscheidungspsychologie beherzigt werden, um erfolgreich zu sein. Allein die digitale Innovation reicht bei weitem nicht aus,“ warnt Dr. Gaedeke.
Weitere Informationen zur ca. 90-seitigen Potenzialuntersuchung mit Analysen zu Telematik-Tarifen hinsichtlich Bekanntheit, Abschlussbereitschaft, Vor- und Nachteilswahrnehmung, Einsparerwartungen, Treiber für Präferenzbildung sowie Abschlusspotenzial für Zusatzleistungen finden Sie hier.
Kontakt: oliver.gaedeke@siriuscampus.de, Direkt: 0152 38 24 66 40